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Komme ich in den Wald

Komme ich in den Wald von Michael Rannenberg für WurzelMargit-Kursleiterin Waldbaden

Komme ich in den Wald

und tret´ in seine Ruhe ein,
so merke ich schon bald,
es tut mir gut, jetzt hier zu sein.
Das Licht scheint durch sein lichtes Dach,
ein zarter Hauch liegt in der Luft.
Ich schaue glitzernden Stäuben nach
und höre den Vogel, der leise ruft.
Es riecht nach Blüten, Erde, Moos,
die Füße spüren weichen Boden.
Die Seele weitet sich, wird groß,
ein Bad im Walde ist zu loben.
Bist Du bedrückt hineingegangen,
Dich plagen Ängste oder Sorgen,
nimmt Dich der Wald vielleicht gefangen,
die Sorgen schwinden, Du bist geborgen.
Autor: Michael Rannenberg für seine Frau WurzelMargit! 
(C)  Margit Sigle-Rannenberg

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Kommentare: 4
  • #1

    Martina müller (Freitag, 29 Oktober 2021 21:49)

    Schönes Gedicht, toll!

  • #2

    Petra W. (Montag, 30 September 2024 17:07)

    Welch Kraft und Harmonie in diesen Zeilen ist. Danke!

  • #3

    Constanze (Montag, 16 Dezember 2024 18:45)

    Wunderschön und berührend

  • #4

    Heide (Donnerstag, 17 April 2025 18:05)

    Wie wunderbar und vielfältig rhythmisch - selbst wenn es wie Prosa gedruckt ist, setzt sich der Rhythmus in aller Gelassenheit durch.
    Es erinnert mich an ein Erlebnis mit einem einzelnen Baum. Mein Hund war gerade gestorben und ich war so tief traurig. Als ich den Feldweg ging, den ich so oft mit meiner Hündin gegangen war, liefen die Tränen und die Traurigkeit lag schwer auf mir. Ich bog auf einen Nebenweg zu einem einem Teich ab, um mich an seinen Rand zu setzen. Plötzlich war die Schwere weg. Ich schaute mich also um und bemerkte, dass ich vielleicht schon in der Aura einer kleinen Weide vor mir stehen mochte. Ich trat ein paar Schritte zurück - und die Trauer fiel wieder auf mich. Ich ging ein paar Schritte vorwärts und mir wurde wieder leicht. Ich probierte es verwundert mehrmals aus, setzte mich schließlich unter den Baum und nach einer Weile machte ich mich getröstet auf den Heimweg.